Das Fass ist voll, du kannst nicht mehr. Seit einiger Zeit schläfst du kaum noch, bist unkonzentriert und gereizt, du erlebst eine innere Unruhe und dennoch bist du antriebslos. Deine Stimmung ist depressiv.
Vielleicht sagst du jetzt ganz lapidar „ich leide unter Stress“. Vielleicht geht es dir wie so vielen, die nach dieser Erkenntnis davon ausgehen, daß nun die sogenannten Stressoren eliminiert werden müssen.
Was hilft gegen Stress?
Das Fatale ist nur, daß diese Stressoren fast ausschließlich im Außen gesucht werden.
Klar gibt es Stressauslöser, die im Außen liegen wie z.B. Lärm oder ein hektisches Arbeitsumfeld. Und dennoch gelangt man immer mehr zu folgender Erkenntnis „Stress beginnt im Kopf“.
Jeder Mensch reagiert auf belastende Situationen unterschiedlich. Während der eine noch gelassen mit dem Druck, der vom Chef ausgeht umgehe kann, hat ein anderer schon längst Magenschmerzen und schlaflose Nächte.
Ok Stress wird von jedem anders empfunden und auch definiert. Doch was hilft gegen Stress, ganz gleich wie stark er empfunden wird oder welcher physischen und psychischen Auswirkungen er auf dich hat?
Diese 3 Wege führen dich aus der Stressfalle
Niemand ist Stress hilflos ausgesetzt.
Und wie immer ist Prävention das beste Mittel, damit auch bei dir Stress keine Chance hat.
1. Auszeiten
Unterschätze bitte nicht den Wert von Pausen und Auszeiten. Sie sind Balsam für Körper, Seele und Geist.
Unser Leben verläuft zwischen den beiden Polen der Anspannung und der Entspannung. Ich nehme immer gerne das Beispiel der Muskeln. Nur im Wechselspiel der Anspannung und der Entspannung können sie ihren Dienst sinnvoll und zu unserem Wohle vollbringen.
Denke nur an unsere Natur, sie ist dem stetigen Wandel von Blühen und Verblühen, von Aufbau und Abbau unterworfen. Im Winter, in der Ruhezeit sammelt sie die Kraft um die anderen 3 Jahreszeiten überreich mit Gaben zu übersäen.
Im Grunde wissen wir alle um den Wert von Pausen, nur im Alltag haben viele vergessen, wie wichtig und heilsam Pausen sind.
Oft höre ich von Klienten, daß ihr Job so anstrengend sei und sie keine Pausen machen könnten.
STOP!
Solche Aussagen lassen bei mir sämtliche Alarmglocken läuten.
Hier baut sich ein Stresspotenzial auf, dem möglichst schnell entgegengewirkt werden muss. Sollte dieser Zustand jedoch länger andauern resultieren daraus die bekannten Stress-Symptomen wie:
♦︎ Schlaflosigkeit
♦︎ Gereiztheit
♦︎ Appetitlosigkeit
♦︎ Verlust der Libido
♦︎ Verspannungskopfschmerz
♦︎ Magen-Darmbeschwerden ecc.
In letzter Konsequenz wird daraus das sogenannte BurnOut-Syndrom entstehen. Auch weiß man !eute, daß Stress bei schwerwiegende Krankheiten wie Herzinfarkt, Krebs und Schlaganfall eine Rolle spielen kann.
Früher galt pausenloses Weitermachen als höchstes Unglück und als Strafe der Götter.
Und heute! Der moderne Mensch hetzt sich ab, im Beruf und in der Freizeit. Selbst Schulkinder leiden nicht selten unter Stress-Symptomen, denn auch sie hechten schon von einem Termin zum Nächsten.
In einigen Kreisen scheint es regelrecht „in“ zu sein ständig gehetzt von einem Meeting zum nächsten zu eilen. Stolz wird verkündet “ ich stehe unter Stress“ oder „ich bin gestresst“. Welch ein Irrsinn unserer modernen Gesellschaft!
Innehalten gibt Halt
Neulich habe ich einen passenden Spruch von Loriot gelesen
„Ein Leben ohne Kaffeetassen ist möglich, aber sinnlos“.
Unser modernes Leben mit all seinen Angeboten, der Reizüberflutung und dem Übermaß an Essen scheint nicht nur Gutes für uns Menschen bereitzuhalten.
♦︎ Allergien
♦︎ Stress und Burnout
♦︎ Depressionen
♦︎ und nicht zuletzt die Wohlstandskrankheiten Diabetes, Bluthochdruck und Gicht um nur einige zu nennen
Warum bewirken diese Wohlstands-Geiseln bei uns kein Umdenken und warum wird nicht ernsthaft über eine Änderung unseres Lebensstiles nachgedacht?
Kann es sein, daß wir uns nicht die Zeit nehmen über uns nachzudenken. Wir gehen lieber zum Arzt und lassen uns eine Pille verschreiben, damit der Blutdruck wieder in die Norm kommt, statt zu überlegen warum der Blutdruck aus dem Gleis geraten ist.
Und all dies hat mit Pausen und Auszeiten nehmen zu tun!
Wir haben oder geben uns einfach keine Zeit mehr. Abiturienten machen jetzt statt in 9 in 8 Jahren ihr Abitur. Einige sind erst 16 und stehen schon vor der Entscheidung welche Studiengang sie belegen sollen. Und das bei einer Lebenserwartung die weit über 80 Jahren liegt.
Man könnte es als Ironie des Schicksals bezeichnen, daß in einer Zeit in der so viele keine Zeit mehr haben, es doch eine sehr große Anzahl an Menschen gibt die alle Zeit der Welt zu haben scheinen.
Nämlich die vielen alten Menschen, die dement oder total pflegebedürftig, ihr Dasein in irgendwelchen Einrichtungen, mehr oder weniger gut fristen, bis der Tod sie endlich befreit.
2 Kommentare
Das süße Nichtstun klingt gut. Gerade auch weilLangeweile ja die Kreativität fördert…
Liebe Tabitha,
leider kennen viele den Wert des Nichtstun nicht. Es wäre schön, wenn in unserer Gesellschaft der Begriff der Langeweile nicht so negativ besetzt wäre.
hab eine schöne Zeit
Monika