Ich kannte früher keine Höhenangst. Kein Turm war mir zu hoch, kein Abhang zu steil. Und dann, ohne Vorwarnung war sie da – meine Höhenangst. Ich erinnere mich nur allzu gut an meine erste Begegnung mit ihr. Es war an einem wunderschönen Sommertag in Mannheim. Ich war mit meiner Freundin Hedi unterwegs, da entdeckte ich das gläserne Turmcafe. „Wow, stark“ war mein spontaner Ausruf “ lass uns da hoch gehen“.
Höhenangst besiegen, so einfach kann es sein!
Im Aufzug quasselten wir uns lachten, so dass ich nicht merkte wie es immer höher ging. Ich gehe aus dem Aufzug, da stehe ich in diesem gläsernen Raum, hoch über Mannheim und mir entschwindet alles Blut aus dem Kopf. Mir wird speiübel, ich bin nicht mehr in der Lage mich zu bewegen. Ich bekam Schweissausbrüche und Herzrasen. Nichts, aber auch absolut nichts ging mehr. So stand ich da, direkt vor dem Aufzug!
Irgendwann wurde mir klar, daß ich da wieder runter musste und der einzige Weg war der gläserne Aufzug. Ich habe alle Kraft zusammengenommen und ging schließlich mit total weichen Knien und mit einem Anfall von Übelkeit in den Aufzug. Im Aufzug habe ich mich krampfhaft an der Reling festgehalten und stur auf den Boden geklotzt. In meiner Panik ist der Aufzug natürlich abgestürzt, zur selben Zeit habe ich auch gebetet wieder heil unten anzukommen.